Infostand

Berichte von den Feldern Westafrikas

Landwirtschaftliches Wachstum reduziert Armut am schnellsten.

Nachhaltiger Wandel entsteht an der Basis: durch produktive und resiliente Landwirtschaftssysteme.

Effektiver in der Armutsreduzierung

Wachstum in der Landwirtschaft senkt Armut zwei- bis dreimal schneller als Wachstum in anderen Sektoren.

Im Vergleich zur Industrie

Landwirtschaftliches Wachstum reduziert Armut 3× schneller als die Industrie — und 1,8× schneller als das Baugewerbe.

Belege aus China

Zwischen 1980–2001 hatte der Primärsektor (hauptsächlich Landwirtschaft) einen viermal stärkeren Armutsminderungseffekt als Industrie und Dienstleistungen.

Stärkster Hebel in einkommensschwachen Kontexten

In den am wenigsten entwickelten Ländern ist landwirtschaftliches Wachstum wirksamer zur Armutsbekämpfung — und in Subsahara-Afrika sogar 11×.

FAO

Kleinbauern treiben gemeinsames Wachstum voran

Unter den ärmsten Haushalten sind Einkommenszuwächse durch landwirtschaftliches Wachstum mindestens doppelt so hoch wie durch nicht-landwirtschaftliches Wachstum.

Politische Empfehlung: Priorisiere landwirtschaftliche Produktivität, Marktzugang, Infrastruktur und Unterstützung kleiner Landwirte, um die effektivste und umfassendste Armutsreduzierung zu erzielen.

Vertiefende Artikel

Warum afrikanische Bauern Unterstützung brauchen – vom Samen zur Eigenständigkeit

Warum Hilfe für Afrikas Bauern so wichtig ist – vom Samen zur Eigenständigkeit

Afrika verfügt über einige der fruchtbarsten Böden der Welt – und doch bleiben Millionen Kleinbauern in Armut gefangen. Während Nothilfe oft erst in Krisenzeiten eintrifft, liegt die eigentliche Lösung darin, Widerstandskraft vor dem Eintreten einer Krise aufzubauen. Die Unterstützung afrikanischer Bauern ist nicht nur Wohltätigkeit; sie ist der klügste Weg zu Ernährungssicherheit, Würde und Unabhängigkeit.

Farmer tending crops in West Africa
Lokale Landwirtschaft, lokale Stärke.

Der Hintergrund

Bis 2050 wird jeder vierte Mensch auf der Erde in Afrika leben (UN). Schon heute sind über 60 % von der Landwirtschaft abhängig (Weltbank), doch die meisten Bauern bewirtschaften kleine Flächen – ohne moderne Werkzeuge, hochwertiges Saatgut, Bewässerung oder Ausbildung.

Strukturelle Hürden

Der Klimawandel verschärft Dürren, Überschwemmungen und Bodendegradation (IPCC). Gleichzeitig gibt Afrika jährlich $40 Milliarden für Nahrungsmittelimporte aus (AfDB) – was die Abhängigkeit vertieft, anstatt lokale Kapazitäten aufzubauen. Ohne Unterstützung verlassen viele junge Menschen die ländlichen Regionen und suchen unsichere Arbeit anderswo – ein Treiber von Migrationsdynamiken (IOM).

Youth working the soil with basic tools
Junge Hände mit alten Werkzeugen – eine Lücke, die wir schließen.
Community meeting with local farmers
Gemeinschaft entscheidet. Veränderung bleibt.

Warum es wirkt, Bauern zu unterstützen

Laut dem International Fund for Agricultural Development (IFAD) kann Unterstützung, die gezielt Kleinbauern zugutekommt, enorme Vorteile für ganze Gemeinschaften schaffen – Arbeitsplätze, Ernährungssicherheit und stabile Einkommen – und damit eine Wirkung entfalten, die weit über das Feld hinausgeht. Anders als kurzfristige Nothilfe schafft die Stärkung von Bauern Systeme, die Bestand haben.

Was Lion Farming anders macht

Wir handeln früh. Wir statten Bauern mit Werkzeugen, Schulungen und Saatgut aus und bauen die Infrastruktur auf, die sie zum Gedeihen brauchen. Unsere Unterstützung ist praktisch, nachvollziehbar und auf Eigenständigkeit ausgerichtet – damit Familien auf eigenen Füßen stehen können.


Vom Samen zum System: Bauern zu unterstützen ist keine Wohltätigkeit – es ist Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Unterstütze Lion Farming – 100 % deiner Hilfe fließen direkt in die Felder.

Lokales Wissen hat Vorrang.

Erst zuhören, dann führen: Warum lokales Wissen unser stärkstes Werkzeug ist

Zu viele Projekte kommen mit fertigen Antworten von außen. Doch Afrika ist nicht Europa – und kein Dorf gleicht dem anderen. Gemeinschaften in ganz Westafrika wissen längst, was für ihren Boden, ihre Jahreszeiten und ihre Lebensweise funktioniert. Es fehlt nicht an Wissen – es fehlt an Ressourcen.

Community meeting with farmers shaping decisions
Entscheidungen werden von der Gemeinschaft getroffen – nicht in fernen Sitzungssälen.

Lokal steht immer an erster Stelle.

Seit Generationen praktizieren Bauern Samen­teilung, Wassernutzung und gemeinschaftliche Arbeit – widerstandsfähige Systeme, die auf lokale Realitäten abgestimmt sind. Vorlagen von außen ignorieren diese Stärken oft. Deshalb ist unser erster Schritt zuzuhören: den Zielen, den Einschränkungen und den Rhythmen des Ortes. Erst dann handeln wir – gemeinsam.

Aus Zuhören wird gemeinsames Schaffen

Bei Lion Farming kommen wir nicht an, um Menschen „beizubringen, wie man Landwirtschaft betreibt“. Wir setzen uns mit ihnen zusammen, hören zu, fragen nach und planen gemeinsam. Unsere Aufgabe ist es, die Engpässe zu beseitigen, die die Gemeinschaft selbst benennt: Zugang zu Werkzeugen, hochwertigem Saatgut, Schulungen, Infrastruktur oder zu fairen Märkten. Unterstützung, die im Dialog entsteht, wirkt dauerhaft – Werkzeuge, die von Bauern selbst ausgewählt werden, kommen täglich zum Einsatz.

Farmer-led training session with practical tools
Bauerngeführtes Lernen schlägt Trainings von der Stange.
Locally selected tools and seeds ready for the season
Von der Gemeinschaft gewählte Werkzeuge und Samen – in den Händen der Menschen, die damit arbeiten.

Würde, Teilhabe, Wirkung.

Projekte, die mit Menschen aufgebaut werden, halten länger als Projekte, die für sie gemacht werden. Wenn Bauern Lösungen mitgestalten, gehören ihnen auch die Ergebnisse – und die Wirkung vervielfacht sich: bessere Ernten, höhere Einkommen und Entscheidungen, die zu Kultur und Klima passen. Darum ist unsere Hilfe praxisnah, nachvollziehbar und von der lokalen Gemeinschaft getragen.


Wir sind nicht hier, um Afrika wie den Westen aussehen zu lassen. Wir sind hier, um Menschen zu helfen, ihre Zukunft auf ihre Weise zu gestalten. Vom Samen zum System – gemeinsam. Unterstütze Lion Farming – 100 % deiner Hilfe fließen direkt in die Felder.

Lösungen statt Barrieren - Migration richtig angehen

Echte Hilfe statt Barrieren – so lassen sich Migrationsursachen verringern

In ganz Europa drehen sich die Debatten über Migration oft um Grenzmauern, Quoten oder Abschiebungen. Doch keine dieser Maßnahmen geht an die Wurzel des Problems: Warum Menschen überhaupt ihre Heimat verlassen. Niemand gibt freiwillig das Land auf, das er liebt, die Familie, in der er aufgewachsen ist, und die Kultur, die ihn geprägt hat. Migration ist selten ein Traum – meist ist sie Verzweiflung.

Young people in a West African village, discussing future plans
Niemand geht, weil er will – Menschen gehen, weil sie müssen.

Warum Menschen ihre Heimat verlassen

Generationen kolonialer Ausbeutung, ungleicher Handel und mangelnde Investitionen haben lokale Wirtschaften geschwächt. Kommt noch der Klimastress hinzu – Dürren, Bodendegradation und unberechenbare Regenfälle – stehen viele Bauernfamilien vor unmöglichen Entscheidungen. Fehlen zu Hause die Chancen, schlagen junge Menschen riskante Routen nach Norden ein. Nicht, weil sie gehen wollen – sondern weil sie glauben, gehen zu müssen.

Warum Mauern nicht helfen

Geschlossene Grenzen oder Abschiebeflüge beseitigen weder Hunger noch Arbeitslosigkeit oder fehlende lokale Infrastruktur. Ohne die Realitäten vor Ort anzugehen, wird der Migrationsdruck bestehen bleiben – oder sich einfach in noch gefährlichere Wege verlagern.

Local farming training session improving yields and income
Wissen, Werkzeuge, Saatgut – aus Unsicherheit wird Stabilität.

Nachhaltige Hilfe = Nachhaltiger Wandel

Direkte Unterstützung für Bauern stoppt Fluchtursachen.

  • Wirtschaftliche Unsicherheit → wird zu stabilen Einkommen aus der Landwirtschaft.
  • Nahrungsmittelknappheit → wird zu lokaler Selbstversorgung.
  • Abhängigkeit → wird zu Eigenständigkeit und Würde.

Starke Bauern in Westafrika – Migration als Wahl, nicht als Flucht.

Community-built infrastructure for water and storage
Infrastruktur mit der Gemeinschaft – Veränderung, die trägt.

Starthilfe in die Unabhängigkeit

Unsere Aufgabe ist es nicht, Afrika nach westlichem Vorbild umzugestalten. Es geht darum, das bereitzustellen, was gefehlt hat: einen fairen Start. Wir statten Bauern mit Werkzeugen, Schulungen, Saatgut und Infrastruktur aus – gemeinsam mit den Gemeinschaften entwickelt –, damit Familien ihre Zukunft zu Hause nach ihren eigenen Vorstellungen aufbauen können.

Eine Zukunft, die zu Hause entsteht

Menschen dort ein gutes Leben zu ermöglichen, wo sie sind, ist keine Wohltätigkeit – es ist die wirksamste Migrationspolitik. Jeder bewirtschaftete Hektar, jeder ausgebildete Jungbauer, jede gesicherte Ernte ist ein Grund weniger, alles auf dem Weg nach Norden zu riskieren. Echte Solidarität baut keine Mauern. Sie baut Zukunft.


Vom Samen zum System – nachhaltige Hilfe verringert Zwangsmigration dort, wo sie entsteht. Unterstütze Lion Farming – 100 % deiner Hilfe fließen direkt in die Felder.

"Einfache Farmjobs im Ausland" – warum sie oft zur Falle werden.

"Einfache Farmjobs im Ausland" – warum sie oft zur Falle werden.

In ganz Westafrika lassen sich viele junge Menschen von Versprechen schneller, gut bezahlter Saisonarbeit in Europa oder Kanada anziehen. Doch Recherchen zeigen immer wieder eine dunklere Realität: zu geringe Bezahlung, unsichere Unterkünfte, überlange Arbeitszeiten und Abhängigkeit von Vermittlern oder an Arbeitgeber gebundene Visa – Bedingungen, die Kritiker als moderne Sklaverei bezeichnen. Siehe dazu Berichte aus Spanien, Analysen von Italiens Caporalato durch Human Rights Watch sowie Bedenken zum kanadischen Programm für temporäre ausländische Arbeitskräfte.

West African farm worker during harvest
Hinter Versprechen von Saisonarbeit stecken oft Ausbeutung, unsichere Wohnbedingungen und Verschuldung.

Systematische Ausbeutung statt Chancen.

In der Landwirtschaft Südeuropas rekrutieren und kontrollieren informelle Netzwerke – allen voran Italiens Caporalato – die Arbeitskräfte, ziehen Teile des Lohns ab und organisieren Transport sowie Unterkünfte. Viele Migranten leben in provisorischen Siedlungen ohne sanitäre Einrichtungen oder rechtlichen Schutz. Berichte dokumentieren schwere Verletzungen, Lohnraub und Vergeltungsmaßnahmen gegen jene, die Missstände ansprechen (Beispielbericht).

Spaniens Gewächshaus- und Beerenanbaugebiete sind stark von migrantischer Arbeit abhängig; zahlreiche Recherchen beschreiben slumähnliche Lager, Chemikalienbelastung und Belästigung – ein scharfer Kontrast zum wirtschaftlichen Erfolg des Sektors (Analyse).

Workers in a packing shed sorting produce
Überlange Arbeitszeiten, geringe Bezahlung und ein unsicherer Aufenthaltsstatus halten viele Beschäftigte in Abhängigkeit gefangen.

Warum Menschen aufbrechen – und warum sie hängenbleiben.

Zu Hause stehen viele vor verschlossenen Türen: keine Werkzeuge, keine Ausbildung, kein Startkapital und nur begrenzter Zugang zu Märkten. Das „Visa-Ticket“ erscheint als einziger Ausweg. Doch im Ausland können Arbeitgeberkontrolle über Aufenthaltstitel oder Schulden bei Vermittlern diese Hoffnung in eine Falle verwandeln (Amnesty zum TFWP).

Augenzeugenberichte aus den Elendsvierteln rund um Lepe in Spanien zeigen Menschen, die in ehemaligen Industriegebäuden schlafen, kleine Geldbeträge an ihre Familien schicken und dabei die Härten verschweigen – sie tauschen ein Elend gegen ein anderes (National Geographic).

Unsere Arbeit gegen Ausbeutung

Wir stärken die lokale Landwirtschaft, damit Migration eine Wahl ist – und keine Notwendigkeit. Unsere Arbeit konzentriert sich auf praxisnahe Schulungen, den Zugang zu Betriebsmitteln und faire Marktanbindungen, begleitet von politischer Arbeit für menschenwürdige Arbeitsstandards. Indem wir Bauern und Gemeinden vor Ort unterstützen, helfen wir dabei, die Bedingungen zu beseitigen, die im Ausland zu Ausbeutung führen.

Local farmers receiving training and support
Bauern vor Ort unterstützen – Ausbeutung im Ausland verhindern.

Ein besserer Weg in die Zukunft

  • Arbeitsrechte durchsetzen – und Ausbeuterstrukturen in der europäischen Landwirtschaft strafrechtlich ahnden.
  • Schluss mit Arbeitgeber-Visa – Freiheit für Migranten bei Jobwechsel.
  • Käufer in die Pflicht nehmen – Schluss mit ‚Produkten der Ausbeutung‘.
  • Lokale Landwirtschaft stärken, damit Migration eine Entscheidung bleibt – und kein Zwang.

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